Zeit für Stil: mechanische Uhren für Einsteiger

Oliver
30.05.15

Mechanische Uhren sind sexy – nicht mehr und nicht weniger. Wie bei allen schicken Sachen, die coolen Männern Freude machen, gilt auch hier der persönliche Geschmack als Richtlinie für die Produktwahl. Und die Größe deiner Brieftasche natürlich. Schließlich bekommst du von 350 bis 350.000 Euro eine ganze Bandbreite an annehmbaren Zeitmessern.

Ein Uhr, die die Klappe hält

Das perfekte Accessoire für Männer sind nicht Krawatte, Manschettenknopf oder Einstecktuch, sondern die mechanische Uhr. Warum mechanisch? Immerhin misst der 10-Euro-Quarzwecker aus dem Discounter die Tageszeit sogar wesentlich präziser… na weil es Spaß macht!

Mechanische Uhrwerke erhalten ihre Energie von einer Spiralfeder, die aufgezogen wird und durch Aufbrauchen der Energie die Zeit rein mechanisch betrieben anzeigt. Dieses Prinzip ist seit Jahrhunderten bekannt und noch immer faszinierend – zumal die individuelle, mechanische Zeitanzeige ungefähr so bahnbrechend gewesen ist wie der Gutenberg’sche Buchdruck oder Rasierklingen im Abonnement.

Gerade in Zeiten, in denen dir Funktionsuhren die Whatsapp-Nachrichten deiner Freunde buchstabieren können und die Tiefschlaffrequenz der letzten 30 Tage als Diagramm ausgeben, wirkt eine Uhr beruhigend, die einfach mal die Klappe hält – bis auf das Ticken, das mit 21.000 Halbschwingungen pro Stunde zart aus dem Gehäuse dringt.

Damit du dich mit der Welt der klassischen Uhrwerke vertraut machen kannst, bekommst du von uns ein paar Profitipps für Einsteiger. Weitere Tipps aus erster Hand bekommst du übrigens auch in Fachmagazinen und den großartigen Uhrenforen.

Mechanische Uhren mit Handaufzug

Automatik vs. Handaufzug

Handaufzug ist die klassische Variante, eine mechanische Uhr mit Energie zu versorgen; so haben schon dein Großvater und Urgroßvater ihre Uhren zum Laufen gebracht. Wenn die Uhr stehen bleiben sollte, kann sie durch Aufzug der Krone – also dem Rädchen zum Einstellen der Uhrzeit – ganz einfach wieder in Gang gesetzt werden.

Allerdings nur soweit, bis die Spiralfeder gänzlich aufgezogen ist. Man bemerkt dann einen leichten Widerstand, bei dem man stoppen sollte. Läuft die Uhr, halt die sogenannte Gangreserve mindestens einen Tag vor. Dann wird es Zeit für das nächste Uhrwerksaufziehen – ein schönes Ritual, dass bald fest zu deinem Tagesablauf gehören wird. Moderne Varianten von Handaufzugsuhren bekommst du zum Beispiel beim deutschen Hersteller Nomos aus Glashütte, der mit seinen Uhren regelmäßig neue Maßstäbe setzt – sowohl in technischer als auch in stilistischer Hinsicht.

Im Gegensatz zu Handaufzugsuhren, befindet sich bei Automatikuhren ein kleiner Rotor am Uhrwerk, der die notwendige Energie durch die Bewegung des Handgelenks erzeugt. Bewegst du deinen Arm tagsüber beim Spazierengehen, Kaffeeumrühren und Quinoa-Kochen, dann bewegt sich der Rotor in der Uhr ebenfalls und zieht dabei die Spiralfeder automatisch auf.

Eine Gangreserve von 24 bis 48 Stunden lässt deine Uhr auch nachts weiterlaufen. Ansonsten kannst du das Uhrwerk normal über die Krone aufziehen und so wieder zum Laufen bringen. Im Gegensatz zum reinen Handaufzug gibt es hier übrigens keinen Widerstand beim Aufziehen. Als Gimmick geben manche Uhren mittels Fenster im Gehäuseboden den Blick frei auf den sich drehenden Rotor – ein optisches Fest für technikaffine Männer.

Feine Kaliber für feine Kerle

Der Fachmann spricht vom Kaliber: Bei Uhrwerken gibt es Basiskaliber, Kaliber mit Veredelungen sowie sehr hochwertige Kaliber mit zusätzlichen Komplikationen – doch dazu später.

Eines der Basiskaliber ist das ETA 2824, sozusagen der VW Golf unter den automatischen Uhrwerken. Ab ca. 350 Euro bekommt man mechanische Uhren mit diesem Kaliber in der Basisvariante, aber auch Uhren um 3.000 Euro verwenden dieses Uhrwerk manchmal. Meistens ist es dann mittels Veredelungen (also besondere Metallschliffe wie Perlschliff oder Genfer Schliff, individuell gefräste Rotoren oder gebläute Schrauben) hochwertiger gemacht worden.

Ein beliebtes Chronographenwerk ist das Valjoux 7750, das sehr häufig bei sportlichen Uhren Verwendung findet. Es läuft angenehm weich und bietet durch die Stoppfunktion einiges an Zusatznutzen. Es baut aber recht hoch, umso beeindruckender wirkt es am Handgelenk, denn der Hemdsärmel rutscht definitiv nicht mehr drüber.

Als Handaufzugswerk wird das Unitas 6497 gerne verbaut, das mit entsprechenden Veredelungen besonders hübsch anzusehen ist. Alle diese Uhrwerke kommen von ETA aus der Schweiz, einem der größten Hersteller mechanischer Uhrwerke. Aber auch Uhrwerke von Miyota, Sellita und Lemania sowie Kaliber aus Kleinserien bieten einen guten Gegenwert. Hierzu am besten beim Kauf ordentlich beraten lassen.

Je mehr Komplikationen eine Uhr hat, desto teurer wird sie. Wir reden hier nicht vom Reparaturbedarf, sondern von nützlichen Zusatzfunktionen, die vom Uhrmacher als Komplikation bezeichnet werden. Ein Beispiel: Manchen Uhren zeigen zwei verschiedene Zeitzonen an, was gerade für international tätige Menschen und Kosmopoliten ein nützliches Feature ist.

Aber auch großes Datum, Mondphase, 8-Tage-Gangreserve, Wecker, Gangreservenanzeige und Tourbillon sind alles Möglichkeiten, ein Uhrwerk technisch faszinierender, aber auch wesentlich teurer zu gestalten. Nur mal so als Hausnummer: Eine Glashütte Original Senator mit Tourbillon wechselt für schlappe 78.000 Euro den Besitzer – dafür bekommt man ein paar Kisten Rasierklingen.

 

Automatik-Uhr Sinn 104 St Sa

 

Made of Steel

Titan, Keramik oder Edelstahl, Gold und Weißgold oder sogar Carbonfaser – alles ist möglich, wenn deine Brieftasche es zulässt. Ansonsten bleibst du einfach beim Edelstahl: Er ist nichtrosted, antibakteriell und ziemlich robust. Und du merkst am Gewicht, dass du den Wecker noch am Arm trägst. Abwechslung gibt es genug, da du zwischen matten und polierten sowie schwarz PVD- oder DLC-beschichteten Gehäusen wählen kannst. Ob das Ziffernblatt hell oder dunkel sein sollte, entscheidet einzig und allein dein Geschmack.

Beim Ziffernblatt unterscheidet man zudem zwischen Dreizeiger und Chonograph. Der Dreizeiger gibt dir Stunde, Minute und Sekunde an. Meistens kommt ein Datum dazu, dass sich dann je nach Lage „auf der 3“ oder „auf der 6“ befindet. Auch der Wochentag ist ein gutes Feature, wenn dein Lieblings-Hashtag #TGIF lautet.

Die oben gezeigte Sinn 104 St Sa A ist ein klassischer Dreizeiger mit Datum und Wochentag, der Sportlichkeit und Eleganz perfekt vereint. Ob unter dem Hemdsärmel hervorblitzend oder ganz casual mit einem Basic T-Shirt – du demonstrierst lässig deinen Geschmack.

Der Chronograph ist das Poloshirt unter den Uhren: Ein sportliches Accessoire für den coolen Gentleman. Wieviele Chronographen abseits von Oldtimer-Rallyes wirklich zum Zeitmessen eingesetzt werden, weiß nicht mal die NASA – immerhin hatten deren Astronauten mit der Omega Speedmaster einen weltberühmten Chronographen auf dem Mond dabei.

Bitte nicht Chronometer sagen, wenn du Chronograph meinst, denn der Chromometer ist einfach eine in der Schweiz auf Ganggenauigkeit geprüfte Uhr. Ob es die sein muss, entscheidest du bei einer durchschnittlichen Abweichung von zwei Minuten pro Monat selbst. Immerhin bekommst du beim Chronometer ein offizielles COSC-Zertifikat dazu.

Sowohl Zeiger als auch Ziffern haben häufig eine Leuchtbeschichtung namens Superluminova. Diese Pigmente absorbieren das Licht und geben die gespeicherte Lichtenergie im Dunkeln über eine lange Zeit ab. So bleibt die Uhrzeit auch im Dunkeln gut ablesbar. Sehr optisch wirken ganzflächig belegte Ziffernblätter, die nachts komplett grünlich schimmern – radioaktiv ist das ganze indes nicht.

Für den spleenigen Dandy gibt es übrigens auch Einzeigeruhren wie beispielsweise von Meistersinger, die durchaus ihre Berechtigung haben. Aber nicht in diesem Artikel.

Lässig am Handgelenk

Leder oder Metall beim Armband ist eine Stilfrage. Sportlicher ist immer das Metallarmband, passend gewählt zum Gehäuse. Das wirkt sich natürlich auch auf den Preis aus, da sich viele Hersteller die Metallarmbänder gut bezahlen lassen. Aber, und das muss man fairerweise dazu sagen, selbst eine Dampfwalze kann guten Metallbändern nichts anhaben.

Auch das Lederarmband hat seine Stilberechtigung. Es ist elegant und gut abzustimmen auf den Gürtel und die Lederschuhe, sollte aber nach 9 bis 12 Monaten gewechselt werden. Mit etwas Fingerspitzengefühl und einem kleinen Schlitzschraubendreher kann Mann das sogar leicht selbst tun. Ob es wirklich Alligatorenleder oder Schlangenleder sein muss, entscheidet dein guter Geschmack – Rinder- und Pferdeleder ist definitiv eine gute Wahl und wirkt gerade mit abgesetzten Nähten sehr stilvoll.

Du bremst auch für Tiere? Nun, vegane Armbänder gibt es auch, mit einem praktischen Zusatznutzen: Sie sind leichter als Leder- und Metallband und lassen sich gerade im Sommer angenehm tragen. Textile Bänder wie Nato-Straps oder Zulu-Straps bestehen aus Nylon und wurden schon von Sean Connery in „007 jagt Dr. No“ getragen. Armbänder aus natürlichem Kautschuk sind ebenfalls absolut wassertauglich, riechen dabei sogar ganz dezent nach Vanille – herrlich.

Tickt die noch ganz sauber?

Eines sollte dir klar sein: viele kleine Zahnräder, haardünne Federn und mikroskopisch kleine Bauteile mögen kein allzu grobes Verhalten. Daher solltest du einige grundlegende Sachen beachten.

Mechanische Uhren mögen die Gleichmäßigkeit. Daher möglichst immer in die selbe Position legen, wenn du sie über Nacht ablegst. Außerdem solltest du die Uhr – bei Handaufzug – regelmäßig aufziehen und wenn möglich, das immer zur gleichen Tageszeit.

Die Gehäuse sind heutzutage stoßsicher konstruiert, insofern macht es deinem Schmuckstück nichts aus, wenn es im morgendlichen Stress mal gegen das Waschbecken stößt. Wenn deine Uhr aber hineinfällt, dann sollte sie wenigstens wasserdicht sein.

Empfehlenswert ist alles ab 10 bar (auch als 100 Meter wasserdicht bezeichnet), wenn die Uhr alltagstauglich sein soll. Den grenzdebilen Einwand „ich tauche aber selten bis 100 Meter runter“, kannst du getrost ignorieren. Denn es handelt sich hierbei um den Wasserdruck, also die stehende Wassersäule, die auf die Dichtungen wirkt. Da sind 10 bar schon ein sichere Ansage.

Es gibt übrigens auch Uhren bis 100 bar (oder 1000 Meter) wasserdicht, die du dann wirklich zum nächsten Scuba Diving auf die Seychellen mitnehmen kannst. Nach dem Meeresplanschen aber gut abspülen, denn das Salzwasser schadet dem Gehäuse und den Dichtungen. Wenn es nur regelmäßiges Händewaschen sein wird, reichen übrigens 3 bis 5 bar Wasserdichtigkeit locker aus.

Absolute no gos für mechanische Uhren sind Magnetfelder, starke Chemikalien und extreme Temperaturen. Da die Uhren geschmierte Komponenten haben, können -30 °C eine ebenso starke Belastung darstellen, wie 60°C im aufgeheizten Jaguar.

Bei Tennis, Motocross und anderen bewegungsintensiven Sportarten lässt du die Uhr lieber zuhause. Ja, auch Golf zählt durch die hohen Abschlagsgeschwindigkeiten zu den Belastungen, die vermieden werden sollen – du kannst die Uhr ja währenddessen in die Hosentasche gleiten lassen und später im Club demonstrativ wieder umbinden.

Wir sagen: die Zeit ist reif

Du siehst, es geht auch ohne Batterien und mit der reinen Energie deiner Bewegung. So wie Höhlenmenschen früher megastolz darauf waren, Feuer zu machen, kannst du die Zeitanzeige nun selbst steuern. Von günstig bis Rolex gibt es außerdem für jeden Mann das richtige Modell – so bleiben mechanische Uhren für jeden Geldbeutel faszinierend.

Übrigens: Wenn du das Vokabular aus diesen Artikel drauf hast, gibt dir der Juwelier deines Vertrauens gleich einen Sonderrabatt. Teste das mal aus.

 

Wir danken den Firmen NOMOS Glashütte/SA und Sinn Spezialuhren GmbH für die Bereitstellung der Produktbilder.

 

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