Essen für die Götter – für einige eine recht schleimige Angelegenheit und für andere ein profundes Kindheitstrauma. Doch für immer mehr Menschen ist Porridge ein neu entdecktes Geschmackserlebnis. Für sie hebt schon der Geruch von warmem Haferbrei am Morgen die Stimmung enorm.
Richtig geröstet, fein gemahlen und mit vielen leckeren Toppings versüßt, kann man aus einfachen Haferflocken, Wasser und bei Bedarf auch Milch ein wirklich leckeres Frühstück bereiten. Das hat dann nichts mehr mit dem wenig appetitlichen Namen „Haferschleim“ zu tun, der mit Assoziationen an eine pampige, farblose Masse jedes Hungergefühl bereits im Keim erstickt.
Porridge liegt im Frühstückstrend
Glücklicherweise hört sich auf Englisch alles lässiger an, und das gilt auch für das Porridge (oder auch Oatmeal in den USA). Denn auch hierzulande finden sich immer mehr Liebhaber des gesunden Frühstücksbreis. Zumindest kann er gesund sein, wenn er nicht Instant ist und mit viel weißem Zucker gesüßt wurde.
Mit Hingabe zubereitet, wird Porridge eine echte Alternative für alle, die keine Lust auf schlabberige Weißbrotscheiben oder fettige Croissants haben. Rezepte gibt es dafür viele: Simpel mit Zucker und Zimt, aufwändiger mit selbst in der Pfanne gerösteten Haferflocken, frisch mit saisonaler Obstbeilage oder ganz hip mit ganzen Quinoakörnern und Sojamilch.
Sogar einige Cafés und Restaurants haben sich auf dieses Frühstück eingeschossen, wie zum Beispiel das Grød im trendigen Kopenhagen oder der Haferkater in Berlin-Friedrichshain. Und auch die Hersteller setzen auf gesundes Porridge, wie der Edelmüsli-Platzhirsch MyMuesli mit seiner Untermarke N’oats beweist.
Von Pferden und Menschen
Ursprünglich stammt der Haferbrei aus Schottland, wo Porridge eigentlich „Brochnan“ heißt und eine sehr lange Tradition hat: Hafer wächst in Schottland aufgrund der feuchten Witterung besser als Weizen, und stellte so schon vor Jahrhunderten das Basisgetreide dar. Morgens stärkte Brochnan die Bauern dauerhaft, die später auf den Feldern alle Kräfte benötigten.
Samuel Johnson schrieb in seinem Wörterbuch als Definition für Hafer: „Ein Getreide, welches in England üblicherweise Pferden gegeben wird, in Schottland aber das Volk nährt.“ In schottischen Universitäten gab es früher einen sogenannten „Meal Monday“, an dem es den Studenten erlaubt war, zu ihren Bauernhöfen zurückzukehren, um Hafer für die Essensversorgung zu sammeln.
Die schottische Zubereitungsart des Porridge ist eine andere, als bei den modernen Varianten. Hier wird der Hafer über Nacht in Salzwasser eingelegt, dann am Morgen bei geringer Hitze ein paar Minuten gekocht, bis die Mischung andickt. Nun, da klingen andere Rezepte heutzutage dann doch etwas appetitlicher. Wir haben natürlich eines für dich!
Einfaches Rezept für schmackhaftes Porridge
Als Zutaten für zwei Portionen benötigst du:
- 1 Banane
- 300 g gemischte Beeren
- 500 ml Milch
- 1 Teelöffel Zimt
- 1 Teelöffel Honig
- 1 Prise Meersalz
- 100 g Haferflocken
Milch und Salz aufkochen lassen, danach die Haferflocken hinzugeben und bei kleiner Flamme wenige Minuten köcheln lassen. Dann weitere fünf Minuten aufquellen lassen, dabei ab und zu umrühren und den Zimt hinzugeben. In der Zwischenzeit die Beeren waschen und die Banane schneiden. Wenn das Porridge nach dem Quellen die erforderliche Konsistenz bekommen hat, kann der Honig untergemischt und das Porridge mit dem Obst auf Schüsseln verteilt werden. Mit Obst und etwas Zimt dekorieren. Fertig ist das gesunde Powerfrühstück!